1. cliquenorientierte und mobile Arbeit
  2. offene Tür Arbeit (Jugendcafé)
  3. Workshops, Kurse, Informationsveranstaltungen, Projekte, …
  4. Jugendkulturveranstaltungen (Events)
  5. Unterstützung von Jugendinitiativen
  6. Raumvergabe (andere Anbieter, Geburtstage und Partys)
  7. Kooperation mit einem offenen Kindertreff im Gebäude
  8. Geschlechtsbezogene Angebote tlw. in Kooperation mit städtischer Kinder- und Jugendarbeit
  9. Ferienprojektwochen / Freizeiten
  10. Einzelfallhilfen im Rahmen der cliquenorientierten Arbeit und der offenen Tür Arbeit

1. Cliquenorientierte und mobile Arbeit

Der Verein Jugendzentrum Espelkamp e.V. arbeitet seit dem Jahr 2000 nach dem Ansatz der cliquenorientierten und mobilen Jugendarbeit. Dieser Ansatz wurde als Ergebnis eines Modellprojektes des Landesjugendamtes in Espelkamp zur Integration und Bearbeitung von Gruppenkonflikten aufgenommen.

Im Rahmen mobiler Arbeit werden in Cliquen organisierte Jugendliche von den pädagogischen Fachkräften an ihren Treffpunkten im öffentlichen Raum aufgesucht. Es werden Kontakte hergestellt und Bedarfs- oder Konfliktlagen in Erfahrung gebracht. Bei Bedarf werden Unterstützungsangebote an die Cliquen gerichtet, u.a. auch das Angebot, einen „eigenen“ Cliquenraum im isy 7 nutzen zu können.

Die Betreuung von verschiedenen Cliquen, die über die mobile Arbeit, über den offenen Treff o.a. erreicht wurden, in „eigenen“ Cliquenräumen bildet den Schwerpunkt des Ansatzes. Die Cliquen gestalten „ihren“ Raum nach eigenen Wünschen und übernehmen nach und nach mehr Verantwortung. Basis des pädagogischen Handelns sind dabei die alltägliche Beziehungsarbeit und regelmäßige strukturierte Besprechungen mit den pädagogischen Fachkräften. Bei den Besprechungen werden gemeinsam Regeln für das Verhalten im Haus und untereinander erarbeitet, Öffnungszeiten ausgehandelt, Konflikte thematisiert, und z.B. Projektideen diskutiert. Aus der intensiven Beziehungsarbeit ergeben sich auch Anfragen nach Einzelfallhilfen oder nach Freizeitaktionen, die über die regelmäßige Nutzung der Räume hinausgehen (kleine Events im Haus – auch cliquenübergreifend, Tagesfahrten, Freizeiten, themenbezogene Informationsveranstaltungen, Workshops). Regelmäßig finden analog zu den „Cliquenbesprechungen“ cliquenübergreifende Besprechungen mit den pädagogischen Fachkräften statt, in den u.a. das Zusammenleben der Cliquen im Haus organisiert und thematisiert wird.

Ziel ist u.a. Eigenverantwortlichkeit und Selbstorganisationskompetenzen zu stärken. In der Regel erhalten die Cliquen nach einer Bewährungszeit einen eigenen Schlüssel für ihren Raum und können diesen dann auch in Abwesenheit der pädagogischen Fachkräfte eigenverantwortlich nutzen (Wochenenden, spätere Abendstunden etc.).

2. offene Tür Arbeit (Jugendtreff)

 

Der Offene Tür Bereich soll sich an ein möglichst breites Publikum richten. Es soll ein Treff- und Begegnungsort mit hohem Freizeitwert für unterschiedliche Gruppierungen sein. Die Gestaltung wurde  „cool“ und offen angelegt (puristische Industriehallen-Architektur). Bei der Planung wurde – auch aus Gender-Aspekten heraus – Wert auf eine Vermeidung von konfliktträchtigen Raumsituationen gelegt. Die pädagogischen Fachkräfte sollen eine angstfreie, freundliche Atmosphäre gestalten, die einen „niedrigschwelligen“ Zugang ermöglicht und in der sich Mädchen ebenso wohl fühlen können wie Jungen. Ein gutes Gastronomieangebot und geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten für Einzelpersonen oder Gruppen sollen neben unterschiedlichen Funktionsbereichen (Chillen, Spielen, Sport, …) den Bereich für Jugendliche und junge Erwachsene als Treff- und Freizeitort attraktiv machen.

Die Besucherinnen und Besucher sollen nach und nach auch sichtbare Spuren im Gebäude und auf dem Außengelände hinterlassen (Raumaneignung durch Kunstprojekte, Mitwirkung bei Veränderungen in der Raumgestaltung, Gestaltung von brachliegenden Flächen auf dem Außengelände, …). Die Umsetzung eigener Ideen der Besucherinnen und Besucher soll nach Möglichkeit unterstützt werden. Die pädagogischen Fachkräfte sollen tlw. mit strukturierten Angeboten selbstorganisierte Freizeitgestaltung ergänzen.

3. Workshops, Kurse, Informationsveranstaltungen, Projekte, …

Eingebunden in die cliquenorientierte Arbeit, den offenen Jugendtreff oder auch eigenständig sollen im isy 7 Workshops, Projekte u.ä. angeboten werden, die von den pädagogischen Fachkräften selbst, durch ReferentInnen, als Kooperationsveranstaltung mit Schulen oder anderen Anbietern von Kinder- und Jugendarbeit sowie auch im Rahmen einer Raumvergabe eigenständig durch andere Anbieter durchgeführt werden.

4. Jugendkulturveranstaltungen (Events)

In verschiedenen Beteiligungsmaßnahmen und Abfragen der letzten Jahre wurde immer wieder deutlich, dass in Espelkamp geeignete Räume für größere Jugendkulturveranstaltungen fehlen (Konzerte, Discos, …). Mit dem neuen soziokulturellen Zentrum soll diese Angebotslücke geschlossen werden. Die Veranstaltungen sollen insbesondere auch gemeinsam mit Initiativgruppen und unter Einbindung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Planung und Durchführung stattfinden.

5. Unterstützung von Jugendinitiativen

Das isy 7 soll Raum bieten für Eigeninitiativen von Jugendlichen. Interessengruppen sollen bei Bedarf Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, in denen Ideen und Projekte in Eigenregie, oder tlw. auch mit Unterstützung der pädagogischen Fachkräfte, umgesetzt werden können. Geeignete Ressourcen (Internet-PC, Kopierer, Telefon, div. Räume und Materialien) sollen bereitgestellt werden.

6. Raumvergabe (andere Anbieter, Geburtstage und Partys)

Freie Raumkapazitäten sollen auch anderen Anbietern von Jugendarbeit zur Verfügung gestellt werden (vgl. 3.). Damit der eigene Betrieb dadurch nicht negativ beeinflusst wird und das Image des Hauses keinen Schaden nimmt, sollen Auswahlkriterien erarbeitet werden, um nur „passende“ Anbieter und Angebote ins Haus zu holen. Die „Fremdangebote“ sollen das eigene Angebot ergänzen und zu einer Steigerung der Akzeptanz und Attraktivität der Einrichtung beitragen.

Baulich wurde insbesondere auch die Möglichkeit der Raumvergabe an Jugendliche und junge Erwachsene für Geburtstagspartys berücksichtigt. Küche, Backstage und Bühne sind dafür abteilbar und durch einen eigenen Zugang von außen zu erreichen. Darüber hinaus soll der Kinderbereich in Verbindung mit der Küche und Backstage für Kindergeburtstage an Eltern vermietet werden. Nach Verfügbarkeit können auch weitere Räume mitvermietet werden (Bühne, Saal).

7. Kooperation mit einem offenen Kindertreff im Gebäude

 

Zur Ergänzung des Angebots für Kinder im Nachbarschaftszentrum im Erlengrund ist im isy 7 ein spezieller Raum für die Arbeit mit Kindern vorgesehen. So sollen Kinder des mittleren und östlichen Zentrums erreicht werden, die aufgrund der Entfernung das Nachbarschaftszentrum nicht regelmäßig nutzen. Neben einer offenen Treffzeit sollen auch Workshops, Kurse und Projekte angeboten werden.

Der Kinderbereich soll nicht durch die beiden pädagogischen Fachkräfte des isy 7 betreut werden, sondern in Verantwortung der städtischen Kinder- und Jugendarbeit liegen. Den Fachkräften des isy 7 obliegt jedoch die Koordination der Raumnutzung im Haus. Es sollen geeignete Vernetzungsangebote entwickelt werden, um den Übergang vom beschriebenen Kinderbereich des isy 7 und des Nachbarschaftszentrums im Erlengrund in den Jugendbereich des Hauses zu erleichtern.

8. Geschlechtsbezogene Angebote tlw. in Kooperation mit städtischer Kinder- und Jugendarbeit

Die Berücksichtigung unterschiedlicher Lebenslagen von Mädchen und Jungen soll als Querschnittsaufgabe in alle Arbeitsfelder einfließen. Spezielle Angebote im Rahmen von Mädchenarbeit und Jungenarbeit sollen im Haus stattfinden, aber tlw. auch an anderen Orten (z.B. Nachbarschaftszentrum). Dabei soll auch teamübergreifend mit der städtischen Kinder- und Jugendarbeit zusammengearbeitet werden.

9. Ferienprojektwochen / Freizeiten

Neben der „Normalöffnung“ des isy 7 mit den beschriebenen Arbeitsschwerpunkten können in den Schulferien auch spezielle Projektwochen durchgeführt werden. Evtl. muss dafür der Offene Tür Betrieb bzw. auch andere Arbeitsschwerpunkte eingeschränkt oder ausgesetzt werden (z.B. ganztägige oder mehrtägige Maßnahmen, Übernachtungsaktionen, …). In den Ferien und an Wochenenden sollen auch Aktionen außerhalb Espelkamps durchgeführt werden (Fahrten, Kurz-Freizeiten, …).

10. Einzelfallhilfen im Rahmen der cliquenorientierten Arbeit und der offenen Tür Arbeit

In begrenztem Umfang sollen die pädagogischen Fachkräfte auch für Einzelfallhilfen zur Verfügung stehen, die sich aus Nachfragen aus dem Bereich der cliquenorientierten Arbeit oder der Offenen Tür Arbeit ergeben. Durch geeignete Kontakte soll eine Zusammenarbeit mit Fachdiensten (auch Weitervermittlung) erleichtert werden.